Sonntag, 7. Mai 2006
Was können wir von den Evangelikalen lernen?
Evangelikal ist für viele ein schlechtes Wort. Die Evangelikalen werden für viele als Fundamentalisten oder Extremisten gehalten. Und wenn "Evangelikal" bedeutet: Elitedenken, Richten, Verurteilen und Ausgrenzen, dann ist es nichts für mich. Aber wenn "Evangelikal" bedeutet: "die fundamentalen Dinge des Glaubens wertvoll schätzen (nämlich Gott und meinen Nächsten lieben), dann bin ich dabei. Wenn es bedeutet: einen großen Respekt für die Bibel haben; oder die Unterstreichung der Wichtigkeit, eine lebendige Beziehung zu Gott zu haben; oder ein Interesse, Gottes Botschaft in und mit der Welt zu teilen...dann bin ich ein "Evangelikale".

Die Evangelikalen sind leidenschaftlich! Wenn sie etwas unternehmen, dann tun sie es mit Herzen! Zugegeben diese Leidenschaft kann manchmal in dei Irre führen und manchmal werden die Evangelikalen auch missverstanden...aber oft von denen, die schon ein bißchen Leidenschaft gebrauchen könnten!

Die Evangelikalen sind theologisch konservativ. Aber wenn es um Methodologie geht, sind sie eher liberal - sie sind mutig, innovativ, visionär, und auch bereit manchmal den einen oder anderen Regel zu ignorieren, um den Job zu erledigen (siehe auch John Wesley!). Ihre Begeisterung und Leidenschaft für den Herrn treibt sie, Vieles für den Reich Gottes zu erreichen. Vielleicht an dieser Stelle können wir von den Evangelikalen lernen. Fanatismus will keiner, aber eine gesunde Portion Leidenschaft für die Sache Gottes kann auch nicht schaden.

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Freitag, 5. Mai 2006
Was können wir von den Methodisten lernen?
Heute fange ich eine neue Serie von Blogs über die verschiedenen Konfessionen und geistliche Prägungen unter Christen an. Das Christentum ist eine breite Familie und es gibt eine Menge, was wir von einander lernen (oder "klauen" - siehe Blog von gestern!) können. Ich bin dankbar für die Impulse von Brian McLaren's Buch "Generous Orthodoxy".

Ich beginne mit meiner eigenen Kirche - was können wir von den Methodisten lernen? Ein wichtiger Beitrag von John Wesley und den Fruhmethodisten war ihr neues System für geistliches Wachstum oder geistliche Verwandlung. Luther und Calvin schafften intellektuelle Systeme, die die Katholische Hierarchie ersetzten. Wir hatten also Doktrine / 'korrekte' Lehre, aber es war in mancher Hinsicht ein Nachholbedarf bei der Umsetzung der Doktrine für das spirituelle Leben...Methoden, Wege, Modelle, die dem geistlichen Leben helfen. An dieser Stelle machte Wesley, von den Herrnhutern geprägt, seinen wichtigen Beitrag. Er bildete Kleingruppen (Klassen), wo Menschen in ihrem Glauben ermutigt und gestärkt und unterstützt wurden. Wo sie zur 'Heiligung' ermutigt wurden. Er half den Menschen, das geistliche Leben wieder zu entdecken...mit einem gesunden Gleichgewicht zwischen den genauso wichtigen diakonischen und missionarischen Aspekten des Christseins. Und er setzte Luthers "Priesterschaft aller Gläubigen" um - er erkannte das Potential der Laien. Er entdeckte ihre Gaben und ermöglichte den Laien, sich auf alle Ebenen der neuen methodistischen Gesellschaften einzubringen. Und durch ihren Dienst an anderen wurden sie selber im Glauben gestärkt und verwandelt!

Wie sieht unsere Frommigkeit heute aus? Wie werden wir heute geistlich verwandelt und geformt? Was für Modelle fürs geistliche Formen haben wir heute? Ist unser Frommigkeit heute nicht manchmal zu kopflastig, zu "modern"? Zu viel auf systematischen Theologien fixiert, die kaum zur persönlichen spirituellen Verwandlung führen??? Gott sei dank, es gibt viele Möglichkeiten, die zur geistlichen Verwandlung helfen können...nicht nur über den Kopf mit Bibelwissen und Apologetik und Theologie (wichtig, wie sie sind), sondern auch durch andere spirituelle Diszipline, wie Dienst, Beten, still werden, Kleingruppen, Glaubensfreunde (Mentoren) - Menschen, die uns formen und prägen, Tage der Einkehr, usw...

Lasst uns offen sein für alle Methoden des geistlichen Formens. Lasst uns für Gott offen sein - er ist es, der uns durch seinen Geist formt und immer wieder neues Leben schenkt.

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Donnerstag, 4. Mai 2006
Oekumenisches Klauen
Eins der Ziele meiner Blogseite wird erfüllt...Kollegen schauen 'rein und nehmen 'was mit! So ging es dem Pfarrer Roland Herrig in Augustusburg, und ich freue mich darüber! Er hat auch gerade ein Weblog auf seiner Kirchenseite (www.kirche-augustusburg.de) - es lohnt sich, herein zu schauen! Roland gibt zu, er hat die Idee von uns. Aber ich gebe auch zu - die Idee habe ich auch "geklaut". Also - ich denke Roland und ich werden weiterhin zur Ehre Gottes gute Ideen von einander "klauen" und so die guten ökumenischen Beziehungen in der Stadt pflegen :-)

Ich hoffe auch in nächster Zeit, einige Einträge zu diesem Thema zu machen. Es gibt viel, was wir von anderen Kirchen und Konfessionen lernen können. Jede hat in der Kirchengeschichte einen wichtigen Beitrag geleistet. Also - watch this space!

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