Freitag, 5. Mai 2006
Was können wir von den Methodisten lernen?
Heute fange ich eine neue Serie von Blogs über die verschiedenen Konfessionen und geistliche Prägungen unter Christen an. Das Christentum ist eine breite Familie und es gibt eine Menge, was wir von einander lernen (oder "klauen" - siehe Blog von gestern!) können. Ich bin dankbar für die Impulse von Brian McLaren's Buch "Generous Orthodoxy".

Ich beginne mit meiner eigenen Kirche - was können wir von den Methodisten lernen? Ein wichtiger Beitrag von John Wesley und den Fruhmethodisten war ihr neues System für geistliches Wachstum oder geistliche Verwandlung. Luther und Calvin schafften intellektuelle Systeme, die die Katholische Hierarchie ersetzten. Wir hatten also Doktrine / 'korrekte' Lehre, aber es war in mancher Hinsicht ein Nachholbedarf bei der Umsetzung der Doktrine für das spirituelle Leben...Methoden, Wege, Modelle, die dem geistlichen Leben helfen. An dieser Stelle machte Wesley, von den Herrnhutern geprägt, seinen wichtigen Beitrag. Er bildete Kleingruppen (Klassen), wo Menschen in ihrem Glauben ermutigt und gestärkt und unterstützt wurden. Wo sie zur 'Heiligung' ermutigt wurden. Er half den Menschen, das geistliche Leben wieder zu entdecken...mit einem gesunden Gleichgewicht zwischen den genauso wichtigen diakonischen und missionarischen Aspekten des Christseins. Und er setzte Luthers "Priesterschaft aller Gläubigen" um - er erkannte das Potential der Laien. Er entdeckte ihre Gaben und ermöglichte den Laien, sich auf alle Ebenen der neuen methodistischen Gesellschaften einzubringen. Und durch ihren Dienst an anderen wurden sie selber im Glauben gestärkt und verwandelt!

Wie sieht unsere Frommigkeit heute aus? Wie werden wir heute geistlich verwandelt und geformt? Was für Modelle fürs geistliche Formen haben wir heute? Ist unser Frommigkeit heute nicht manchmal zu kopflastig, zu "modern"? Zu viel auf systematischen Theologien fixiert, die kaum zur persönlichen spirituellen Verwandlung führen??? Gott sei dank, es gibt viele Möglichkeiten, die zur geistlichen Verwandlung helfen können...nicht nur über den Kopf mit Bibelwissen und Apologetik und Theologie (wichtig, wie sie sind), sondern auch durch andere spirituelle Diszipline, wie Dienst, Beten, still werden, Kleingruppen, Glaubensfreunde (Mentoren) - Menschen, die uns formen und prägen, Tage der Einkehr, usw...

Lasst uns offen sein für alle Methoden des geistlichen Formens. Lasst uns für Gott offen sein - er ist es, der uns durch seinen Geist formt und immer wieder neues Leben schenkt.

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